Die schriftliche Prüfung
Die schriftliche Prüfung ist die erste große Hürde, die Sie auf Ihrem Weg zum Steuerberater meistern müssen.
Die schriftliche Prüfung ist die erste große Hürde, die Sie auf Ihrem Weg zum Steuerberater meistern müssen.
Die Prüfung findet immer bundeseinheitlich Anfang Oktober von Dienstag bis Donnerstag statt. Die genauen Tage werden jeweils durch die Steuerberaterkammern im Rahmen der Prüfungszulassung mitgeteilt.
An jedem dieser drei Tage wird eine schriftliche Klausur von jeweils 6 Stunden (jeweils von 9 bis 15 Uhr) Zeitdauer gestellt. Die Klausuren umfassen dabei regelmäßig folgende Bereiche:
Prüfungstag 1 | Prüfungstag 2 | Prüfungstag 3 |
AO, Umsatzsteuer und Erbschaftsteuer | Ertragsteuer (Einkommensteuer, meist auch Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und internationales Steuerrecht) | Bilanzierung (meist auch in Verbindung mit Personengesellschaften und / oder Körperschaften) |
Der schriftliche Teil der Prüfung kann durchaus als anspruchsvoll bezeichnet werden. Letztlich wird dies auch dadurch deutlich, dass im Normalfall laut offiziellen Angaben nur ca. 50 % der Teilnehmer die Prüfung besteht (die Quoten schwanken um bis zu 10 % jedes Jahr). Faktisch ist die Zahl der „Nichtbesteher“ sogar noch höher, da im Normalfall rund 15 % der angetretenen Prüflinge die Prüfung letztlich nicht abgeben und damit nicht gewertet werden. Grund hierfür ist meist, dass man die Prüfung maximal dreimal schreiben darf und im Falle einer Nichtabgabe dies nicht als Prüfungsversuch gilt.
Untenstehend finden Sie eine Tabelle mit den Prüfungsergebnissen aus dem Jahr 2022/2023 (Quelle: https://media.nwb.de/hp/NWB_de/Downloads/StB_Examen_2022_.pdf). Hier lag die offizielle Bestehensquote bei ca. 45 %. Bei dieser Quote wurden nur die Teilnehmer gewertet, die auch tatsächlich ihre Klausur abgegeben haben. Bezieht man jedoch auch die Zurückgetretenen mit ein, ergibt sich eine Bestehensquote von lediglich ca. 39,5 %. Aber keine Panik: Verlieren Sie nicht den Mut, denn es ist letztlich egal, wie viele im Durchschnitt bestehen, solange Sie selbst bestehen!
Zugegeben: Alles in allem bestehen zwar weniger als die Hälfte derjenigen, die die Prüfung am ersten Tag beginnen, diese auch tatsächlich. Aber dennoch sollte Ihnen das nicht den Mut nehmen sondern Ihnen vor allem eines ganz deutlich aufzeigen: Die Prüfung ist zwar nicht einfach, aber mit einer guten und gezielten Vorbereitung machbar. Daher ist es wichtig, sich von Anfang an über die Schwierigkeiten klar zu sein und durch eine gezielte Prüfungsvorbereitung seine Erfolgschancen zu maximieren. Dass eine gezielte Vorbereitung Erfolg verspricht, erkennen wir auch regelmäßig in unseren Kursen. Im Durchschnitt bestehen von unseren Kurs-Teilnehmer, die regelmäßig am Unterricht teilnehmen und regelmäßig ihre Übungsklausuren abgeben, der überwiegende Teil die schriftliche Beraterprüfung. Wir liegen regelmäßig weit über dem Bundes-Durchschnitt. Dies macht deutlich, wie wichtig eine gewissenhafte Vorbereitung auf diese Prüfung ist.
Erreicht man im Schnitt der drei Prüfungstage die Gesamtnote 4,5 oder besser (Notenskala von 1,0 bis 6,0), ist man zur mündlichen Prüfung zugelassen. Für eine Note von 4,5 benötigt man im Übrigen mindestens 40 von 100 Punkten in einer Klausur. Der Großteil der Teilnehmer bewegt sich tatsächlich auch im Bereich der Note 4,5, wie die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen.
Die Ergebnisse der schriftlichen Prüfung werden in Baden-Württemberg üblicherweise Anfang Januar des nachfolgenden Jahres an die Prüfungsteilnehmer versendet. In anderen Bundesländern kann die Versendung auch erst später erfolgen.